Online-Antisemitismus rundum im Blick haben
die Pan-Europäische Koalition zur Bekämpfung von Online-Antisemitismus
die Pan-Europäische Koalition zur Bekämpfung von Online-Antisemitismus
Antisemitismus bedroht auch 2023 noch jüdisches Leben und jüdische Kultur: Die Zahl der Angriffe auf jüdische Menschen und Orte jüdischen Lebens ist weltweit gewachsen. Insbesondere vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie hat die Verbreitung antisemitischer Narrative und Verschwörungserzählungen signifikant zugenommen. Und das nicht nur am politischen Rand: Bevölkerungsumfragen in verschiedenen Ländern zeigen, dass antisemitische Vorurteile und Stereotype in der Mitte der Gesellschaft nicht nur vorhanden sind, sondern auch zunehmend Verbreitung finden. Während ein erheblicher Teil antisemitischer Vorfälle dem Konto von rechtsextremen Täter:innen zuzuschreiben ist, sind antisemitische Narrative nicht nur in der politischen Peripherie zu finden. Antisemitismus stellt eine Gefahr für die Demokratie und Menschenrechte dar, online wie offline. Besonders im digitalen Raum lässt sich beobachten, wie antisemitische Narrative reproduziert werden und hasserfüllte, vorurteilsbeladene und extremistische Ideologien verstärkt Verbreitung finden. Deswegen ist es unerlässlich, die Entwicklungen im Netz im Blick zu haben und angemessene Reaktionen auf Online-Antisemitismus zu finden, insbesondere da der digitale Raum analoges Handeln provoziert.
Das Wissen um das Ausmaß antisemitischer Bedrohungen im digitalen Raum ist bislang (zu) wenig erforscht. Entsprechende effektive Maßnahmen werden vor allem von jüdischen Selbstorganisationen und relevanten lokalen Akteur:innen initiiert. Wertvolles Wissen und Best Practices gehen schnell unter und verloren, da der Raum für einen regelmäßigen Austausch zu Online-Antisemitismus auf internationaler Ebene nur bedingt gegeben ist. Angesichts dieser Bedrohungslage ist es elementar, diesen Raum des Austausches zu schaffen, Best Practices zu teilen und die Bedrohungslandschaft von Online-Antisemitismus angemessen zu erforschen.
Mit dem von google.org/ TIDES Foundation bis 2025 geförderten unabhängigen Pilotprojekt Coalition to Counter Online Antisemitism (CCOA) wird das ISD dazu befähigt, eine pan-europäische Koalition relevanter Akteur:innen im Bereich Online-Antisemitismus aufzubauen. Das Projekt konzentriert sich vorerst primär auf die Lage in Deutschland, Frankreich, Italien, Polen und Schweden. In Arbeitsgruppen sollen vor allem Bedarfe im Bereich Forschung, Bildung und Policy behandelt werden. Diese Arbeitsgruppen informieren und bedingen die Arbeit der jeweils anderen. So können beispielsweise Forschungsergebnisse die Entwicklung von Bildungsmaterialien auf direktem Weg bereichern.
Ziel der Koalition ist es, den Wissens-, Informations- und Forschungsaustausch über Online-Antisemitismus zu ermöglichen und zu erleichtern, bewährte Vorgehensweisen und Interventionsmodelle auszutauschen sowie gemeinsame Anstrengungen und politische Empfehlungen zu koordinieren.
Während der Projektlaufzeit wird die Pan-Europäische Koalition zur Bekämpfung von Online-Antisemitismus rund um verschiedene Arbeitsgruppen aufgebaut. Dazu koordiniert das ISD Germany ein umfassendes Stakeholder-Mapping relevanter Akteur:innen der europäischen Zivilgesellschaft im Bereich Online-Antisemitismus.
Das ISD wird die Arbeit der Koalition insbesondere im Forschungsbereich unterstützen und informieren, insbesondere indem es neueste Forschungsergebnisse zur Bedrohungslage durch Online-Antisemitismus beisteuert. In einer gemeinsamen Arbeitsgruppe soll so u.a. eine Art Forschungsarchiv und -knotenpunkt zu Online-Antisemitismus entstehen. Eine zentrale Forschungsfrage lautet, inwiefern die Plattform-Algorithmen zur Verbreitung von Antisemitismus beitragen. Darüber hinaus plant das ISD die Entwicklung eines Schulungs-Toolkits zum Thema Online-Antisemitismus sowie ein Training of Trainers (ToT) Modell für Praktiker:innen, Strafverfolgungsbehörden, Politiker:innen und Pädagog:innen, das die Erfahrungen und Erkenntnisse von Expert:innen zusammenbringt. Das ISD wird die Koalition koordinieren und den beteiligten Akteur:innen einen Raum für den Austausch ihrer Ideen bieten.
In einem Abschlussbericht werden zudem die wichtigsten Erkenntnisse der Koalition festgehalten, darunter Forschungsergebnisse, Empfehlungen an die Politik sowie eine Übersicht effektiver pädagogischer Interventionen. Des Weiteren sollen sich daraus Empfehlungen für das Fortbestehen und die weitere Arbeit der Koalition ableiten lassen.
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