
Veröffentlicht
12.01.2024
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Im Zusammenhang mit dem vom Recherchezentrum Correctiv aufgedeckten „Geheimplan gegen Deutschland“, einem Treffen rechter Akteur:innen und Sympathisant:innen in Potsdam im letzten November, sprach ISD-Extremismus-Experte Jakob Guhl mit Radio Eins über die Terminologie „Remigration“.
Remigration sei als Begriff, bei dem verdeckt würde, worum es eigentlich gehen soll, „ein ziemlicher Hammer“, sagt Jakob Guhl – auch, wenn man sähe, wie Akteure rund um die Identitäre Bewegung immer stärker versuchten damit die AfD und deren Programm zu beeinflussen und in die Mitte der Gesellschaft vorzudringen. Remigration sei „ein Euphemismus für ‚Ausländer raus!‘“, betont Guhl.
In der aktuellen Verwendung sei der Begriff ‚Remigration‘ die Antwort ist auf den sog. Großen Austausch – „eines der Kernkonzepte der Rechtsextremen“ wie Guhl sagt, und „ein Verschwörungsmythos, laut dem die europäische Bevölkerung durch nicht-europäische Einwanderergruppen ersetzt werden soll“. Die Identitären und andere Akteure der Neuen Rechten sowie „immer mehr Leute innerhalb der AfD“, sähen Remigrations-Programme als eine notwendige Antwort auf den sog. Großen Austausch. Um diesen umzukehren und ein höheres Maß an ethnischer Reinheit herzustellen, „soll Masseneinwanderung nicht nur gestoppt, sondern im zweiten Schritt die Rückführung von nicht-europäischen Personen durchgeführt werden“, warnt Guhl.
Im ersten Schritt ginge es um Asylbewerber, im zweiten Schritt um Personen mit einem Aufenthalt-Status, „aber im dritten Schritt auch um deutsche Staatsbürger, die nach ethnischen Kriterien und laut dem rassistischen Weltbild dieser Akteure keine richtigen Deutschen sind“, so Guhl. Der Extremismusexperte spricht von einem „beschönigenden Begriff für Deportation, einem Ruf nach ethnischer Säuberung und Massendeportation“. Es sei sehr besorgniserregend, so Guhl, einen solchen Begriff in den Diskurs einzuführen.






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