Projekt AHEAD.tech
Erforschung und Minderung systemischer Risiken für Wahlen
Erforschung und Minderung systemischer Risiken für Wahlen
Die manipulative und koordinierte Ausnutzung der Systeme und Nutzungsmechanismen von Online-Plattformen wird als großes Risiko für die Demokratie angesehen. Die Dienste weisen aber auch ohne externes Verschulden Designelemente auf, die negative Konsequenzen haben können. Angesichts einer Vielzahl anstehender Wahlen weltweit und dem Widererstarken extremistischer Bewegungen in etablierten Demokratien sind unter diesem Gesichtspunkt vor allem Risiken für Wahlprozesse von besonderem Interesse.
Der europäische Digital Services Act (DSA) soll einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung solcher systemischen Risiken und der Gewährleistung eines sicheren digitalen Raums leisten. Insbesondere die Artikel 34 und 35 des Gesetzes verpflichten die Anbieter*innen von sehr großen Online-Plattformen (VLOPs) und -Suchmaschinen (VLOSEs) zur Bewertung und Minderung von systemischen Risiken in der Europäischen Union. Dazu zählen auch alle tatsächlichen oder absehbaren nachteiligen Auswirkungen auf die gesellschaftliche Debatte und auf Wahlprozesse und die öffentliche Sicherheit. Um sicherzustellen, dass die Risikobewertungen der Anbieter*innen nicht zu einfachen Ankreuzübungen werden, sieht der DSA außerdem weitere Prüfebenen vor. Neben den Regulierungsbehörden selbst und externen Prüfer*innen sollen auch Forschungsorganisationen aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft systemische Risiken untersuchen. Unterstützend können sie für solche Forschungsvorhaben Anträge auf den Zugang zu öffentlichen wie nicht-öffentlichen Daten auf Grundlage des DSA einreichen.
Während der DSA mit diesen Vorgaben neue Möglichkeiten zur gemeinsamen Identifizierung, Bewertung und Bekämpfung schafft, existieren gleichzeitig unterschiedliche Herausforderungen bei der Implementierung und Durchsetzung der genannten Sorgfaltspflichten. Neben Fragen der Arbeitsteilung unter den europäischen Regulierungsbehörden und weiteren Stakeholdergruppen sowie der technischen Anforderungen an Forschungsanträge stellt die weitere Operationalisierung und Messung von systemischen Risiken eine große Herausforderung dar. Durch welche Indikatoren lassen sich Risiken übersetzen? Welche Forschungsmethoden eigenen sich zur Datenerhebung und -analyse?
Angesichts der fortschreitenden Implementierung des DSA wird das von der unabhängigen und gemeinnützigen Stiftung Mercator geförderte Projekt AHEAD.tech eine verfeinerte Methode zur Erforschung systemischer Risiken für Wahlen entwickeln und darauf basierend zielgerichtete Minderungsmaßnahmen erarbeiten. Dabei geht es vornehmlich um die Identifikation von Risiken auf audiovisuellen Diensten wie etwa TikTok oder YouTube im Kontext relevanter Wahlen auf Bundes- und Landesebene in Deutschland.
Hierfür beabsichtigt das Projekt, die Möglichkeiten des DSA-Datenzugangs zu nutzen. Die Forschungsmethode und zielgerichteten Minderungsmaßnahmen sollen gemeinsam mit Anbieter*innen von Online-Plattformen, Behörden, externen Prüfer*innen sowie wissenschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Organisationen weiterentwickelt werden.
Während der Projektlaufzeit von August 2024 bis Januar 2026 entwickelt und testet ISD Germany eine verfeinerte Methodik zur Erforschung systemischer Risiken für Wahlen.
Dazu stellt das Projektteam Forschungsanträge auf Datenzugang auf Grundlage des DSA. Erste Projektergebnisse werden für Herbst 2024 erwartet und anschließend präsentiert. Ab Frühjahr 2025 führt ISD Germany zwei Arbeitsgruppen zur Methodik und Risikominderung mit den relevanten Stakeholdergruppen durch. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen werden anschließend zur weiteren Entwicklung der verfeinerten Forschungsmethode und zur Erarbeitung zielgerichteter Risikominderungsmaßnahmen genutzt. Beide Arbeitspakete sollen schließlich zum Schutze der Bundestagswahl 2025 herangezogen werden. Gleichzeitig können sie Ausgangspunkte für nachfolgende Forschungsvorhaben darstellen.
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