Um der wachsenden Militanz rechtsextremer Online-Subkulturen zu begegnen, erforscht das ISD-Team in diesem Projekt die zentralen Dynamiken dieser teils im Verborgenen agierenden Bewegungen. Im Rahmen des Projektes »Radikalisierung in rechtsextremen Online-Subkulturen entgegentreten« klären wir seit Anfang 2021 über die Vernetzung deutschsprachiger Rechtsextremist:innen auf neuen Online-Plattformen auf. So sollen u.a. die Effekte des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes (NetzDG) und die damit einhergehende Nutzer:innenwanderung auf weniger regulierte und sog. »alternative« Plattformen erforscht werden. Neben dem Messengerdienst Telegram liegt das Augenmerk auf Diensten wie Bitchute, Gettr, PeerTube und Odysee sowie weiteren alternativen und Blockchain-basierten Plattformen.

Klar ist: Im Schatten der großen Plattformen organisieren sich rechtsextreme Demokratiefeinde noch weitgehend unbehelligt. Zwar verlieren sie oft Anhänger:innen beim erzwungenen Abwandern auf kleinere Dienste. Aber diejenigen, die bleiben, radikalisieren sich zuweilen noch stärker. Ob zur Mobilisierung, zur Verbreitung von demokratiefeindlichen Inhalten oder zur Organisation von gewalttätigen Übergriffen bis hin zu Terroranschlägen – die analysierten Dienste sind als Nährboden ein wesentlicher Teil des Online-Ökossystems der extremen Rechten. Das ISD-Team leuchtet diesen toten Winkel aus und legt dar, wie sich rechtsextreme Akteur:innen außerhalb etablierter Social-Media-Plattformen organisieren.